Gegen das 12. Lebensjahr hin erwachen neue Denkkräfte und es geschieht ein neuer Bewusstseinsschritt. Das Kind beginnt geistig-seelisch zu erstarken. Doch diese erwachenden Kräfte können noch nicht vom Ich aus gelenkt werden. Die Vorpubertät ist die Zeit grosser seelischer Labilität. In der lustbetonten Selbständigkeit sind die 12-Jährigen manipulierbar. Das Kind ist nach wie vor auf die Verantwortung tragende Begleitung der Erwachsenen angewiesen. Es öffnet sich der Welt und geht durch sich hindurch in ein neues Verhältnis zur Welt. Die Moralität bildet sich aus. Auch körperlich findet ein Wachstumsschritt statt, der in eine gewisse Schwere führt.
von Gian Grob
Nach dem Lehrplan beginnen wir in der 6. Klasse mit Physik, in der 7. und 8. Klasse kommt die Chemie noch dazu. Auf der Grundlage von einfachen, „alltäglichen“ Experimenten entwickeln wir in der Physik eine neue Beziehung zu den verschiedensten Gebieten unserer Umwelt, durch die Akustik, Optik, Wärmelehre und Mechanik, dann zu den untersinnlichen Kräften von Elektrizität und Magnetismus. In der Chemie beginnen wir auch ganz elementar mit einem phänomenologischen Unterricht: In der 7. Klasse zu Feuer, Kalk und den Metallen; in der 8. Klasse befassen wir uns mit Stärke, Eiweiss, Zucker und Fett.